Der Nachtwächter

Ein ehrloser Geselle?

Nachtwächter konnte nur ein unbescholtener Bürger werden, der in der Regel auch lesen und schreiben konnte. Aber weil der Beruf des Nachtwächters nicht an eine Zunft gebunden war, galt er als unehrenhafter Beruf.

Seine Aufgabe war es, in der Nacht für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Er musste prüfen, ob die Stadttore und die Türen in der Stadt auch wirklich - so wie vorgeschrieben - geschlossen waren. Und ob die Feuer der Stadt auch zur rechten Zeit gelöscht wurden.

Immer sind die Menschen dem Nachtwächter mit gemischten Gefühlen begegnet. Sein Dienst war ohne jeden Zweifel notwendig und nützlich für die Gemeinschaft.

Aber andererseits wusste niemand, was er so alles auf seinen Rundgängen gesehen hat. Und wie er vielleicht von diesen Informationen Gebrauch machen konnte.

Und so haben Babette, Karoline und Margaretha dann auch ihre ganz eigenen Erfahrungen mit dem Nachtwächter von Rinteln.

 

Babette begegnet dem Nachtwächter so, wie sie auch dem städtischen Kuh- oder Schweinehirten begegnet.

Es ist nützlich, dass durch diese Personen getan wird, was eben getan werden muss. Und weil der Nachtwächter des Nachts die Ordnung und Sicherheit in der Stadt aufrecht erhält, kann sie gut schlafen. Ansonsten hat sie keine weiteren Berührungspunkte mit ihm.

Karoline findet, dass der Nachtwächter, so wie alles Mannsvolk, ohne Sinn und Verstand in den Strassen, aber vor allem in den Häusern herum fuhrwerkt.

Ganz besonders ärgert es sie, dass es der Nachtwächter nicht ertragen kann, wenn man ihn zu Recht in seine Schranken weist. Und sie erleben muss, dass er ihr deshalb dann auch noch ernsthafte Probleme macht.

 

Margaretha hat prinzipiell nichts gegen den Nachtwächter. Auch wenn er kein ehrsames Handwerk ausübt. Aber sie findet doch, dass der Nachtwächter zu neugierig ist. Man weiß ja nie, was er so alles erzählt und vor allem wem er was erzählt.

Sie findet überdies, dass der Nachtwächter bei seinen Rundgängen doch etwas zu häufig an den Hintertüren der Krüge und Schenken Halt macht. Wer weiß, mit wie viel Branntwein er sich in der kalten Jahreszeit aufwärmt?

 

Übrigens:

Sie können das ganze Jahr über an jedem 1. Dienstag im Monat einen kostenlosen Rundgang mit dem Rintelner Nachtwächter erleben. Und dabei ihre ganz eigenen Erfahrungen mit ihm machen.

Ein Blick vom Kirchturm auf die Stadt immer dazu.

Der Rundgang beginnt um 20:00 Uhr am Nachtwächterdenkmal auf dem Marktplatz. Er wird vom Rintelner Stadtmarketing Verein Pro Rinteln e.V. gesponsert. Und kann deshalb kostenlos angeboten werden.

Weitere Informationen bekommen sie bei Pro Rinteln unter der Telefonnummer 05751-403-986.

Über den Stadtmarketing Verein können sie sich auf der Webseite www.prorinteln.de informieren. Diesem Verein verdanken wir auch die abendliche Beleuchtung der Weserbrücke und den Lichtglanz unseres Adventszaubers.