Anna - die Frau des Henkers

Leben in einem unehrenhaften Stande

Anna, die Frau des Henkers. Stolz ist sie auf ihren Mann. Er versteht sein Handwerk. Gute Arbeit macht er. „Noch nie hat er gebutzt!“, sagt sie.

Anna, die Frau des Henkers. Empört ist sie über die Bürger der Stadt. Behaupten diese doch, ihr Mann habe einen unreinen, unehrenhaften Beruf. „Dabei tut er doch nur das, was die Obrigkeit in ihren Gesetzen vorschreibt!“, sagt sie.

Anna, die Frau des Henkers. Sie erzählt aus ihrer Zeit und weiß so manches darüber zu berichten. Sie weiß auch, warum auch viele andere Berufe als unehrenhaft gelten.

 

Stolz zeigt sie, dass auch schon ihre Söhne sich in das Handwerk des Vaters einüben. Ein guter und fein gesetzter Schlag mit einer scharfen Klinge will gut geübt sein.

Zum Üben dient ein Kohlkopf. Beherrschen sie den glatten Schnitt, dann können sie bei einem anderen Meister in die Lehre gehen.

Denn eines ist klar: auswählen können die Söhne ihren Beruf nicht. Sie müssen in die Fußstapfen des Vaters treten.

 

 

 

Wohl steht sie abseits der Gesellschaft. Aber mitten im Leben. Mit einem kleinen Augenzwinkern erfahren Sie etwas vom Leben einer Frau, der nichts Menschliches fremd ist.